CONSERVARE

… Salz der Erde

Rosa Pause

Posted by conservare - 13/12/2009

Die Kirche begeht heute keine lila Pause, sondern eine rosa Pause in der Fastenzeit. Am sogenannten Gaudete-Sonntag.

Gaudete, freut euch! Das ist eine Lebensaufgabe in vielerlei Hinsicht.

Erst einmal ist es eine Aufgabe, die ein ganzes Leben lang andauert, weil man sie als gefallener Mensch immer wieder von Neuem aufnehmen muss. Zweitens ist es eine Aufgabe, die das ganze Leben fordert und nicht nur die 45 Minuten während der Heiligen Messe. Und drittens ist es auch eine Lebensaufgabe im Sinne von: Das Leben in der weltlichen aufgeblasenen Freude aufgeben, um das wahre Leben in SEINE Hände zu legen und sich im Herrn zu freuen. Denn das eigene Leben ist nur da gut aufgehoben, wo Jesus Christus Verfügung darüber hat und freuen können wir uns, wenn der ewige Gott auch der Herr über unser Leben ist.

Ich kenne trotzdem niemanden, der permanent sein ganzes Leben lang mit einem freudestrahlenden Gesicht auf Erden wandelt. Aber es ist auch gar nicht die äußerlich sichtbare Freude, welche man Jahr ein und Jahr aus (und nicht nur am Gaudete-Sonntag) nach außen tragen muss, sondern vor allem die innerliche Freude. Der Herr wird kommen! So oder so. Ob wir dies als Andenken in der Adventszeit und in der österlichen Auferstehung feiern, oder ob wir auf Seine Ankunft am Ende der Welt warten. Er wird kommen und alles vollenden. Dies ist auch meine Freude und mein Trost. Aber wir Menschen sind häufig zu sehr am Irdischen gebunden und unser Froh-o-meter richtet sich nicht all zu selten nach unserem sozialen Stand, nach dem Geldbeutel, nach der Wirtschaft oder nach der Art unseres Ansehens. Alle eitlen Dinge und Fantastereien lassen uns glücklich und freudestrahlend sein – nur Gott nicht? Umgekehrt muss es sein!

Können wir uns denn wirklich im Leid freuen – und zwar nicht erst dann wenn wir merken, dass es uns damit besser gelingt im Leid zu leben und wir sowieso nichts ändern können, sondern wirklich von Anfang an? Können wir Gott freudig danken, wenn wir krank sind? Uns freuen, obwohl wir vielleicht nicht wissen, ob wir am nächsten Tag überhaupt etwas zum Essen haben werden? Uns freuen, obwohl wir von der Gesellschaft geächtet und allein gelassen werden? Uns sogar dann freuen, wenn uns Gott scheinbar ignoriert?
Ja! Denn diese Freude, die wir vor allem am Gaudete-Sonntag erneuern sollen, ist nun mal keine irdisch-emotionale Freude, die verpufft sobald der Auslöser dieser Freude verschwunden ist. Sie ist auch nicht nur eine innerliche Freude, sondern eine Erlösungsfreude die alle Bereiche des Lebens mit ihrem Licht überstrahlt. Je nachdem wie sich diese Freude in uns erhalten lässt, so ist es auch mit unserem Glauben bestellt. Davon bin ich fest überzeugt.

Mir persönlich kann „die Welt“ keine Freude schenken. Das konnte sie allerdings noch nie. In den Jahren, in denen ich glaubenslos war, verlernte ich wie man sich richtig freut und so musste ich dies in der letzten Zeit durch Gottes Gnade wieder von Neuem erlernen. Als Kind konnte ich mich allerdings sogar noch in den schlimmsten Tagen freuen, weil mein Blick nicht von dieser Welt getrübt war. Zu meiner atheistischen Zeit blickte ich auf diese Welt mit einem großen Neid, der sich aus der Sehnsucht nach der Teilhabe dieser Spaß-Welt speiste. Heute blicke ich auf diese Welt mit Desinteresse, weil ihre Verheißungen trist, öd und trostlos sind. Heute will ich keinen Anteil mehr von dieser Welt, deren Fürst der Teufel ist.

Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn – und auch unsere Freude ist im Namen des Herrn – der Himmel und Erde erschaffen hat.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Gaudete Sonntag.

3 Antworten to “Rosa Pause”

  1. alipius said

    Von Blog zu Blog: Auch Dir einen gesegneten Gaudete-Sonntag!

  2. elisabethvonthüringen said

    Danke, liebe Monika Elisabeth für diese „Beschreibung“.
    Ich habe selten etwas so „Rosiges“ gelesen. Auch schon weiter gegeben!!!!!
    Liebe Grüße Elisabeth

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