Und wieder einmal geht es um Bischof Mixa, beziehungsweise geht es nicht allein um Bischof Mixa – es ging nie nur um Mixa, sondern schon immer um die Kirche. Hier ein guter Artikel dazu, den ich mit wenigen Abstrichen empfehlen kann. Leider anonym: Das Schisma im Bistum Augsburg ist schon da.
Das große Einschlagen und das unchristliche Geknüppele geht aber jetzt erst richtig los. Man hält mit der Meinung nicht mehr hinter dem Berg und kämpft nun unverblümt gegen alles an, was auch nur irgendwie konservativ und römisch katholisch anmutet. So tischt uns Pater Gemmingen ein saftiges Interview auf, in dem er einfach einmal salopp aus dem medizinischen Nähkästchen plaudert und Bischof Mixa kurzerhand zum psychisch kranken Plappermaul erklärt. Selbst ist Pater Gemmingen nicht willens zu schweigen, um nicht noch mehr Staub aufzuwirbeln, aber man solle doch bitte das Bistum Augsburg weiterhin vor Mixa in Schutz nehmen, damit man darin in vorgetäuschter Leichenhaus-Ruhe die Rebellion gegen Rom vorantreiben kann.
Tja, die Missbrauchs-Keule hat nicht recht funktioniert. Bischof Mixa scheint ein härterer Brocken zu sein, als Pfarrer Wagner im letzten Jahr. Und was macht man, wenn Plan A nicht aufgeht? Richtig, man setzt die Operation mit Plan B fort – sprich, man packt die Psycho-Keule aus. Einem „Psycho“ glaubt man in Deutschland kein Wort und nach dem medizinischen Urteil von Dr. House Pater Gemmingen lebt Bischof Mixa schon seit Jahren in zwei Welten und dies war auch schon anderen Bischöfen bekannt. So so. Sind das die Gerüchte, die Kardinal Lehmann angeblich gehört haben will? Man weiß es nicht. Lebt ein Katholik nicht tatsächlich in zwei Welten, wenn er in der Welt aber nicht von der Welt ist? Auch hier bleibt Gemmingen im nebulösen Bereich und lässt die Frage offen, was er mit diesen zwei Welten nun gemeint hat. Man darf vermuten, dass es im weltlichen Sinne „meschugge“ bedeuten soll.
Für mich stand hingegen immer fest, dass eher solche Menschen psychisch angeknackst sind, die steif und fest behaupten, dass ein Bischof einen Minderjährigen sexuell gebraucht hat, obwohl dieses vermeintliche Opfer nicht einmal etwas von seiner Opferrolle wusste. Das ist schizophren.
Dieses Vorgehen zeigt mir allerdings, dass die Psycho-Keule bei weitem nicht der letzte Knüppel aus dem Sack war. Jetzt wissen andere Bischöfe und Priester nur zu gut: wehe wenn du dich zu sehr um die kirchliche Lehre bemühst – es gibt auch für dich eine Keule, die deinen Namen trägt.
Es ist wahrlich ein Kreuz mit der Keule.
Aber wehe wenn hier noch einmal jemand in meinem Blog erwähnt, dass es Bischof Mixa recht geschieht, wenn man ihn jetzt wie einen durchgeknallten räudigen Köter durchs Dorf treibt. Ich sage dazu: die Fehler, die gemacht wurden – auch von Mixa – rechtfertigen in keiner Weise so eine hasserfüllte und unchristliche Umgangsweise!
Im Übrigen steht für mich folgendes fest: wenn sich unsere Bischöfe nicht bald mal entsinnen, wem sie die Treue versprochen haben und welches Leben sie dazu führen müssen, stattdessen wie alte Klatschweiber von Talkshow zu Spiegel und zurück tingeln, dann sehe ich schwarz für den deutschen Episkopat und den darunter leidenden Laien, die wie Schafe ohne Hirten umherirren und jedem Irrglauben zum Opfer fallen, den es nur gibt.
Was ist bloß los mit euch? Sind wir als eure Schafe nicht kostbar? Wollt ihr uns den Wölfen ausliefern und dem Menschenfeind überlassen?