CONSERVARE

… Salz der Erde

„Wir gehen zugrunde!“

Posted by conservare - 27/10/2009

Der Priestermangel, Kirchenkrise, der Priestermangel, Ratlosigkeit, die Krise, das Geld, 20% weniger Kirchensteuereinnahmen, die Krise, der Priestermangel, das Geld, die Wirtschaftskrise, Ratlosigkeit, Säkularisierung, Profanisierung…… Priestermangel

Haaalt!

Sieht so die Kirche in Mitteleuropa aus?
Na dann gute Nacht.

Wo bleibt die Hoffnung, das Vertrauen auf Gott und der Glaube?

Über das Geld, die Kirchensteuer und die Verweltlichung möchte ich jetzt nicht schreiben, sondern eher über den Priestermangel. Da werden in letzter Zeit immer mehr Stimmen laut, die sich so anhören: „Wir gehen zugrunde!“

Aber gehen wir wirklich zugrunde? Und wenn ja, wie könnte man das verhindern?

Matthäus 8, 24-26
Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief.
Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde!
Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein.

Auf dem Meer entsteht also ein Sturm und die Apostel geraten in Verzweiflung, ja in Angst. Auf dem Boot schläft Jesus.
Lässt Er seine Jünger in der Gefahr allein?
Sie wecken Jesus auf und rufen: „Wir gehen zugrunde!“
Aber warum hat Jesus sie daraufhin Kleingläubige genannt?
Immerhin haben sie ja geglaubt, dass der Herr Wunder wirken kann und haben Ihn nur deshalb geweckt.
Scheinbar hatte Jesus erwartet, dass sie Ihn schlafen lassen, und so bedeutet Seine Rüge wohl eher:
Bleibt doch im Sturm! Ich bin ja da!
Die Erwartung, dass ich die Ruhe wieder herstelle durch ein Wunder ist ein zu kleiner Glaube.
Ihr sollt glauben, dass, wenn ich mit euch im Schiff bin, dieses nicht untergeht, auch wenn der Sturm es mit Wasser füllt und ihr bis ans Ende der Welt gegen den Wind zu rudern habt.

Auf das Eintreten der Windstille zu hoffen, wäre also ein zu kleiner Glaube.

Wir gehen nicht zugrunde, selbst wenn dieser Priestermangel voranschreiten sollte. Notfalls muss man halt in der Zukunft ein paar Kilometer weiter fahren/laufen, um eine Heilige Messe zu besuchen. So langsam lässt sich erkennen, dass wir immer mehr zur Minderheit werden. Die Konsequenz dieser Schrumpfung kann aber nicht die Ausdehnung des Priesteramts bis zur vollkommenen Transparenz sein, sondern die einzige Konsequenz ist die Konzentration auf die Größe des geweihten Priesters, die ihm durch die Vollmacht von Jesus Christus verliehen wird. Wir müssen auf den Herrn schauen, und nicht auf die Kirchensteuern.

Der Priestermangel, wenn es ihn so gibt, ist eine Aufgabe, die gelöst werden kann, ohne die Kompetenzen der Laien ad absurdum zu führen. Es ist eine Aufgabe, die meiner Meinung nach nur mit dem Glauben zu bestehen ist und nicht mit einer ausgefeilten Strategie.

Jesus sagte nicht: Deine Strategie hat dir geholfen
sondern Er sagte: Dein Glaube hat dir geholfen.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass das ständige Herumdoktern am und mit dem sogenannten „Pastoral-Team“ nicht nur eine schlechte, sondern im Grunde eine komplett falsche Lösung ist. Für jedes Fingerkrümmen wird derzeit in immer mehr Pfarreien ein Amt vergeben. Aber – und ja, dass ist meine Auffassung – man kann sich auch wohlstrukturiert zu Tode amtieren.

Es gibt vieles, was in einer Pfarrgemeinde unter einander getan werden kann, einfach so aus Nächstenliebe. Dazu braucht es kein Amt und nicht einmal eine Festanstellung, denn wir sind Christen und sollten daher sowieso untereinander helfen. Da kann man noch so viele strategische Verbesserungen im „Pastoral-Team“ vornehmen und noch zigtausend PastoralreferentInnen und Ersatz-Seelsorger einstellen. Richtige Veränderungen und Reformen, richtige Verbesserungen gehen in der Kirche nie durch so eine Art Aktionismus im Alleingang vonstatten. Und ohne Tradition wird das auch nicht funktionieren, denn woher will man denn das Feuer nehmen, welches man weitergeben möchte?

S. E. Kardinal Schönborn erzählt der Öffentlichkeit, er sei ratlos. Ja gibt es das überhaupt? Ich mein, wie kann man angesichts der Tatsache, dass es in der Kirche so viel zu tun gibt, ratlos sein? Da dürfte man eigentlich gar keine Zeit mehr für Ratlosigkeit haben, weil man wirklich überall anpacken muss.

– sich an den Heiligen Geist wenden und dann

– den Heiligen Geist in sich beten und seufzen lassen und dann

– sagen, was Sache ist;

– sich auf die Seite des Lebens schlagen

– dem blindwütigen Aktionismus abschwören;

– aufhören ständig das Rad neu erfinden zu wollen;

– das eucharistische Verständnis fördern

– Diplomatie zur rechten Zeit ausschalten;

– das Kreuz auf sich nehmen und Jesus nachfolgen;

– die Mietlinge aus dem Schafsgehege verbannen;

– den Wölfen den Schafspelz übers Ohr ziehen und davon jagen;

– den zahlreichen Vorbildern nacheifern

usw.

Es gibt doch wahrlich viel zu tun!

Erst gestern habe ich eine wundervolle und sehr segensreiche Möglichkeit zur Unterstützung der Priester und der Priesterberufungen entdeckt. Und zwar im Heft „Eucharistische Anbetung zur Heiligung der Priester und geistige Mutterschaft“ von Kirche in Not. Ich kann diese Broschüre wärmstens an alle katholische Frauen empfehlen, die nicht selbst Priester werden wollen, sondern ihr Leben vor Gott tragen und in den Dienst der geistigen Mutterschaft für Priester stellen.

Über diese geistige Mutterschaft möchte ich in einem zweiten Artikel ausführlicher schreiben.

6 Antworten to “„Wir gehen zugrunde!“”

  1. SponsaAgni said

    *unterzeichne*

    Du hast Recht!

    • conservare said

      Und du hast auch recht 🙂
      jaaa, habe deinen Beitrag zu diesem Thema schon gelesen und ich bin der gleichen Meinung: Es fängt doch schon im Kleinen an.

  2. Elsa said

    Das Heft ist unglaublich schön und sehr bereichernd. Ich habe es auch in diesen Sommer gelesen.

    • conservare said

      Wunderbar!

      Ja, ich finde es auch sehr bereichernd, vor allem auch wegen den vielen Beispielen, wovon mir das von der Heiligen Monika (eh klar :-)) und dem Heiligen Augustinus am besten gefällt.

  3. Sarah said

    Mein Beichtvater hat mir das Heft ans Herz gelegt – sehr wahrscheinlich weil er mein Gejammere nicht mehr hören konnte *g* (diesen Scherz kann ich wirklich nur machen, weil Gott mir einen so tollen und geduldigen Beichtvater geschenkt hat) – und seitdem bete ich jeden Tag einen Rosenkranz für unserern Pfarrer, wenn möglich vor dem Allerheiligsten….und ich merke zwar bisher noch keinen Wandel bei unserem Pfarrer (aber auch da hat mein Beichtvater mir die Heilige Monika und den Heiligen Augustinus als Beispiel gegeben, von wegen „ich bete doch schon ein Jahr für den)aber dafür merke ich einen Wandel in mir und das „mittragen“ fällt mir um einiges leichter….

    • conservare said

      Gott sei Dank für deinen Beichtvater – ich wünsche mir auch einen 🙂

      Ich habe schon mal bei unserem Pfarrer eine milde Veränderung bemerkt. Tatsächlich hat er sich doch dagegen gewehrt, dass vor einem Wegkreuz eine hässliche verstümmelte nackte Skulptur aufgestellt wird. So kannte ich meinen Pfarrer überhaupt nicht und es war wirklich eine Überraschung, als er uns eines Tages nach dem Gottesdienst dazu aufrief auf seiner Seite zu stehen und das Kreuz nicht aus dem öffentlichen Leben verbannen zu lassen.

      Natürlich, oft merkt man auch gar nichts, aber ich denke wie dürfen den Herrn der Ernte um reichlich und um Großes bitten, wenn es in seinem Willen liegt, wird er uns das geben.

      Ich bin sehr froh, dass es mittlerweile schon mehrere Frauen gibt, die dieses Heft kennen und sich davon inspirieren lassen!

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